Baumfällungen, Baumpflege, Baumchirurgie, Baterovskyy
STEUERÄNDERUNG FÜR GELÄNDEFAHRZEUGE 2005 - TEIL 2
 05.06.2006 
JEEP IST TOT - ES LEBE JEEP!
Geländerwagen Mitsubishi L200


Genau vor einem Jahr überlegte ich gross über den geheimen Sinn der bekannten Steuererhöhung für die Geländefahrzeuge.
Und weil ich selbständig trotz all meiner Bemühungen zu keinem Ergebnis kam, veröffentlichte ich meine Überlegungen, damit auch die anderen sich ein bisschen damit hätten quälen können.
HIER sind sie, meine ein Jahr alten Gedankenwälzen.
In diesem einem Jahr bin ich ein kluger Mann geworden: ich habe gelernt aufzugeben.
Meinen steuergefressigen Mitsubishi Pajero habe ich verkauft (eigentlich eher verschenkt) und mir ein anderes steuerlich güngstiges Auto besorgt, das explizit ein LKW ist.
"Nicht mehr lange", versicherte mir ein zuständiger Finanzbeamter, "dass der Wagen ein LKW ist, ist eher noch kein Grund ihn auch steuerlich als einen LKW zu betrachten. Es gibt schon eine Richtlinie und demnächst ist auch ein Gesetz zu erwarten, dem zufolge ein LKW zu einem PKW ernannt und entsprechend besteuert wird".
Na gut; werden eines Tages die Katzen (steuerlich gesehen) zu Hunden ernannt, werde ich auch Hundesteuer für meinen Kater bezahlen.

STEUERÄNDERUNG FÜR GELÄNDERFAHRZEUGE 2005 - GEDANKENWÄLZEL
Auf meinem Tisch liegt ein lustiges Schreiben - Bescheid des Viersener Finanzamtes.
Der Bescheid enthält eine niedliche Nachricht:

Ab 1. Mai 2005 ist mein Arbeitsgeländewagen kein LKW mehr, sondern ein Personenwagen. Im Nebeneffekt wird die Besteuerung erstmal vorsichtig auf das VIERFACHE erhöht.

Lustig an dem Schreiben finde ich, dass der Wagen und seine Verwendung dieselben geblieben sind. Nach wie vor wird er einen mit Holz beladenen Anhänger schleppen, mein Werkzeug und meine Ausrüstung transportieren.

kfz-steuer 2005 Seit mehreren Wochen denke ich über den Sinn der Sache nach. Alles vergebens. Den Sinn sehe ich nicht.
Dies bedeutet keineswegs, dass die Entscheidung der Regierung falsch ist, eher bin ich ihrer Weisheit nicht gewachsen.

Ich bitte jeden, der darauf Lust hat, an meinen Überlegungen teilzunehmen. Kann sein, gemeinsam schaffen wir das, womit ich allein überfordert bin: den wirtschaftlichen, politischen und humanistischen Sinn dieser Massnahme schätzen zu lernen.
ÜBERLEGUNG Nr. 1
Das Erste, was mir einfällt, ist sogleich auch das Primitivste. Es handelt sich (evtl.?) um eine neue Geldeinnahmequelle, die das sterbende Staatsbudget leicht erfrischen soll.
kfz-steuer 2005 Andersrum verstehe ich, dass dieser Eindruck nicht wahr sein kann. Dermassen primitiv hätten unsere prominenten Politiker nie im Leben gehandelt, bloss aus dem Grunde, dass es eben so primitiv ist.

Wäre das doch wahr, dann wären auch folgende Mutmassungen korrekt:
Zuerst haben die Hirten des Volkes entweder grobe Fehler gemacht oder ihnen nicht vorgebeugt und so entstand ein Finanzdefizit.
Na ja, schlimm, aber passiert ist passiert. Dann hätte nichts anderes bleiben sollen, als die Fehler zu analysieren, die Ursachen festzustellen und sie zu beseitigen.
Allerdings erfordert dieser Weg Intelligenz, Kompetenz und Ehrlichkeit. Wenn man mit solch knallharten Ansprüchen überfordert ist, greift man zu einer Alternative.
kfz-steuer 2005 Es wird eine Gruppe von Bürgern ausgesucht und verurteilt, für die Sünden der Hirten unbefristet zu büssen. Die Gruppe definiert man nach einem sehr einfachen Prinzip: alle Mitglieder müssen etwas Gemeinsames haben. Das Weitere verläuft wie geschmiert.
Dieses Etwas, ganz gleich, was das sein mag, wird für ein Verbrechen erklärt, für welches man mit einer dicken Geldstrafe büssen muss.
Das Wort "Verbrechen" selbst kommt dabei nicht vor; dies würde das Starten unzähliger Gerichtsverfahren notwendig machen (Nachteile der Demokratie), deren mühsame Aufgabe wäre, für das neuerfundene Verbrechen einen passenden Paragraphen zu finden.
Lässt man aber das dumme Wort weg, wird das Urteil ohne das lästige gerichtliche Zeug ab sofort rechtskräftig.
Also diesmal fiel der gnadenlose Zufall auf alle Besitzer von grossen und starken Fahrzeugen.
ÜBERLEGUNG Nr. 2
Manche geraten in Zweifel, ob diese Entscheidung rechtlichen, demokratischen und menschenfreundlichen Grundsätzen entspricht.
kfz-steuer 2005 Nach dem Motto: ist es in Ordnung, dass bestimmte Leute bestraft werden, obwohl sie nichts weniger und nichts mehr getan haben, als ihre nicht betroffenen Mitbürger.
Aber genau das ist falsch. Sie haben doch einiges getan, wofür sie ganz recht bestraft werden müssen. Sie haben verschiedene Dummheiten begangen:

Viele von ihnen waren z. B. zu dumm, einen richtigen Beruf zu wählen.
Sie hätten das Land als neue Beamte oder Politiker beglücken können, dann hätte auch ein steuergüngstiger Ford Ka oder ein Fiat Punto für das Fahren zum Amt gereicht.
Stattdessen belasteten sie den Staat unnütz als Bau-, Forst- und Landwirtschaftspezialisten, die stets mit diesen brutalen, umweltunfreundlichen Allraddingen herumfahren müssen.
Niemand hat sie dazu gezwungen, so was zu werden. Nun also. Selber schuld, oder?
Ja, eben: Schuld.

kfz-steuer 2005 Die anderen waren zu dumm, um ihr Familienwachstum vernünftig zu planen.
Auch diese hat niemand zu diesem Schwachsinn mit Heiraten, Kindern und so weiter gezwungen. Indem ein cleverer Single umwelt- und staatsfreundlich mit einem kleinen schicken Zweisitzer flitzt, verstopfen die kinderreichen Familien mit ihren unattraktiven Vans und Kombis die Strassen des Landes.

Besonders abstossend sind die mit den Wohnmobilen.
Nur mal vorstellen, wie intelligent und elegant das sein könnte: ein Porsche-Urlaub zu zweit. In den besten Fünfsternhotels übernachten, Sonnenuntergänge von den Terrassen feinster Restaurants aus betrachten, in den Exlusivläden Schmuck kaufen...
Was ist aber in der Tat? Schwerfällige WM-Monster, gefüllt mit lästigen Kiddies, reiselustigen Rentnern und Lebensmittelvorräten blockieren Autobahnen und ärgern kinderlose Kleinautofahrer.
Das Argument, ein Urlaub für eine grosse Familie wäre sonst unbezahlbar, ist lächerlich.
Wenn es unbezahlbar ist, dann bleib, mein Lieber, halt zu Hause und überleg dir vier Wochen lang, wie schön das wäre, keine Kinder zu haben, mit keinem Handwerk Zeit zu verschwenden, eine tolle Karriere zu schaffen und einen Fünfsternhotelurlaub zu geniessen.
ÜBERLEGUNG Nr. 3
Wenn der Staat dich durch die neue Steuer taktvoll auf deine Dummheiten kfz-steuer 2005 aufmerksam macht, sei dankbar, jammere nicht, sondern überlege dir gut, wie du noch aus dem Mist 'rauskommen kannst.

Sei kreativ und mutig:
  • gib das Handwerk auf und werde Steuerberater;
  • befrei dich von deinen Kindern, werde sie schon irgendwie los, lass dir was einfallen;
  • lass deinen Arbeitsgeländewagen bzw. dein Familienauto oder WM verschrotten; sei grosszügig und versuche nicht es zu verkaufen; bringt ja sowieso nichts;
  • kaufe dir einen schicken sportlichen SMART mit 600 ccm Hubraum - das ist genau das, was du für dein neues Leben als erstes brauchst;
  • kaufe dir dann ein hellblaues Hemd, eine geschmackvolle Krawatte und einen eleganten Laptop und mach ab sofort einen tollen Job in einem luxuriösen Office, in deinem Aussehen und Verhalten richte dich auf coole Jungs und Mädchen aus irgendeiner Immobilienwerbung;
  • falls es mit dem Job nicht klappt, bleib ruhig und werde arbeitslos, so sparst du der Regierung die Qual der Wahl, wo sie das Geld hertreiben kann. Bei dir jedenfalls dann nicht mehr.
ÜBERLEGUNG Nr. 4
Kann sein, dass es nicht nur mit der neuen tollen Karriere nicht klappt, sondern mit gar nichts.
Seien wir getrost: die neue Generation lernt an unseren Fehlern, unsere Dummheiten wiederholt sie nicht.
Die Jungen und Unverdorbenen, sie wissen nun, wie man einen Beruf wählen und eine Familie planen muss (wenn überhaupt eine), um nicht dafür bestraft zu werden.
DIE LETZTE ÜBERLEGUNG
Der Gewinn durch eine neue KFZ-Steuer reicht ja allein eh nicht aus. Man muss sich dringend eine weitere Quelle einfallen lassen.
Ä-äh... Vielleicht Geländeautos? Nein, die hatten wir schon...

WER IST DENN ALSO NUN DRAN?

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